Ab und zu erstaunt mich der Grosse Rat doch noch.

Im Rahmen der alljährlichen Abschreibungsdebatte hat der Grosse Rat wieder mal einen überraschenden Entscheid getroffen: einstimmig hat er gegen die Abschreibung (und damit „definitiven Schubladisierung“) einer Motion (053-2021) gestimmt, die fordert, dass die BKW-Dividenden zweckgebunden für die Sonnenenergie eingesetzt werden soll – also eigentlich einen Solarfonds. Und das im ansonsten absolut Fonds-phoben bürgerlich dominierten Grossen Rat.

Was dazu geführt hat? Wohl die überparteiliche Haltung, dass die BKW zu tiefe PV-Vergütungen zahlt und dass die Motion von alt SVP Grossrat Hans Jörg Rüegsegger eingegeben wurde. Wohl aber auch: die meisten Bürgerlichen haben den Text nicht genau gelesen haben. Persönlich traue ich dem Resultat nicht: wenn wir über eine konkrete Umsetzung abstimmen werden, wird die Opposition wieder gross sein.

Fondslösungen sind mit Sicherheit sinnvoll – gerade im Bereich der Klimaproblematik. Der Kampf für einen solchen wird aber noch einige Jahre dauern.