Motionstext

Der Regierungsrat wird wie folgt beauftragt:

  1. Er untersucht das Potenzial von Alpinen PV-Anlagen im Kanton Bern
  2. Er ergänzt den Richtplan mit einem Massnahmenblatt für Alpine Solaranlagen
  3. Er bereitet die Raumplanung vor, damit allfällige Gesuche für Alpine Photovoltaik-Anlagen rasch behandelt werden können

Begründung

In den nächsten Jahren besteht gemäss Elcom die Gefahr von Mangellagen beim Strom im Spätwinter. Dies vorab bedingt durch die Drosselung der Gaslieferung seitens Russlands und durch den überalterten Kraftwerkspark in Frankreich.

Rasche Abhilfe bietet dabei praktisch nur der Bau von Alpinen Photovoltaik (PV) Anlagen. Diese liefern die grössten Stromerträge im Frühjahr, wenn die Speicherseen (und damit die Wasserkraft) ihre Tiefststände erreichen. Alpine PV-Anlagen könnten im Idealfall innerhalb von 3-4 Jahren gebaut werden. Für diese Anlagen sind Richtplaneinträge notwendig. Wir fordern die Regierung auf, die Grundlagen vorzubereiten, dass solche Anlagen so rasch wie möglich geplant, bewilligt und gebaut werden können.

Als Vorbild kann der Richtplan vom Kanton Wallis vom 2019 dienen[1]. Er hat Alpine PV-Anlagen in seinem Richtplan vorgesehen (E.5 Solaranlagen – Priorität 3) und Rahmenbedingungen dafür festgelegt. Damit besteht die raumplanerische Grundlage für die geplanten PV-Anlagen Gondosolar und Grengiols.

Die Vorgaben sollten unter anderem die Einstrahlungsbedingungen, Erschliessung (Strom, Strasse) und Auswirkungen auf Landschaft- und Naturschutz enthalten. Anlagen in der Nähe von touristisch genutzten Gebieten (wie Skigebiete) sind dabei vorzuziehen.
Die raumplanerischen Grundlagen sollten grundsätzlich Anlagen auf Seen (künstlichen und natürlichen) ermöglichen.

Der Anteil der Alpinen PV-Anlagen an der zukünftigen Stromproduktion dürfte klein sein. Das grösste Potenzial liegt klar auf den Gebäuden. Dieses kann aber nicht genügend schnell abgerufen werden. Zudem liegen die meisten Gebäude in Gebieten mit weniger hohen Einstrahlungswerten im Winter. Der Regierungsrat soll vorab auch klären, wie gross das Potenzial der Alpinen-PV-Anlagen ist und wo die dafür besten Standorte liegen.

Ich danke den MitunterzeichnerInnen Peter Flück (FDP), Casimir von Arx (GLP), Hanspeter Steiner (EVP), Ueli Egger (SP), Jürg Rothenbühler (die Mitte).

[1] https://www.vs.ch/documents/515661/4871738/E.5.pdf/dc2f8599-dfd5-4b9b-92c5-4f7deb59c0df?t=1556524666870